Ist es möglich sein Leben – zumindest das Allerwichtigste – auf die Maße 306 x 230 x 240 cm zu reduzieren?

Alles was wir für unseren dreijährigen Chinaaufenthalt mitnehmen wollten, würde nun in wenigen Tagen in einem Flugcontainer vorausgeschickt. Was bedeutete, unser Leben auf die Maße 306 x 230 x 240 cm zu reduzieren.

Unsere Habe – zumindest das Wichtigste davon – auf die genannten Maße zu pressen, sollte zu einer meiner größten Herausforderungen werden. Vor allem, da ich mir generell „mit auf wenig reduzieren“ etwas schwer tat. Meine Urlaubskoffer waren üblicherweise prall gefüllt wie Stopfenten. Als festes Urlaubsritual galt, dass ich mich vor und nach dem Urlaub, mit vollem Körpergewichteinsatz auf meine Koffer warf, um dem Reißverschluss zumindest die Chance einzuräumen, sich zu schließen. Deshalb schwante mir Übles und ich beschloss aus diesem Grund generalstabsmäßig an das Ganze ranzugehen.

Alles geht nach Plan, oder nicht, oder doch?

Im Keller steckte ich ein Viereck im Maßstab 306 x 230 cm ab und stapelte was in den Container sollte, auf die Höhe von 240 cm. Alles, worauf wir glaubten in den drei Jahren auf keinen Fall verzichten zu können, landete auf diesem Stapel. Kleider, Bücher, Bettwäsche, Erinnerungsstücke, Spielzeug, Küchengeräte und allerlei anderer Kram, fügte sich dort als „kreative Installation unseres Lebens“ zusammen.

Eine nicht unwesentliche Menge an Platz, nahm allein das Spielzeug der Kinder ein. Bei Kindern im Alter von 2 und 5 Jahren lässt sich das Leben noch nicht auf ein Smartphone und ein paar Bücher reduzieren. Als überlebenswichtig galten Playmobil-Landschaften, Legozüge, Puppen, eine Plüschtierkarawane, kleine Bilderbücher, mittelgroße Bilderbücher und richtig große Bücher, ein Radio-in-Pink-mit-Aufnahmefunktion-inklusive-zwei-Mikrofonen, ein Xylophon, Rasseln, ein Miniaturelektroklavier, ein Smiley-Nachtlicht, um nur das Wichtigste zu nennen.

Direkt neben dem abgemessenen Viereck war der sogenannte Tauschstapel. Auf diesem Stapel landeten alle Sachen, die keinen Platz mehr hatten oder auf die ich meinte doch verzichten zu können. Von diesem Stapel wanderten immer wieder Stücke zurück, da die Kinder, mein Mann, oder meine Sentimentalität eingriff.

So ging es bis zum letzten Tag. Immer wieder wanderten Teile hin und her. Als die Männer vom Umzugsunternehmen mein gestapeltes Viereck einpackten, packte mich wiederum die Panik und ich versuchte das eine oder andere Teil noch dazu zu verhandeln. Halb schmunzeln, halb mitleidig, packten sie noch ein paar Teile ein. Aber auch sie konnten an den Maßen nichts ändern. Und so verabschiedete ich mich unruhig von unserer Habe, mit dem mulmigen Gefühl die wirklich wichtigen Dinge nicht dabei zu haben.

Gottlob, gab es noch unsere Koffer mit denen wir abreisten. Und dort begann dann das Hadern, innere Verhandeln und Stopfen von neuem.

Als ich nach gefühlt monatelangem Packen erschöpft und ausgelaugt und komplett am Ende neben den Koffern saß, fasste ich aus tiefstem Herzen einen Entschluss. Zukünftig würde ich mich darin üben mit weniger auszukommen, zumal behauptet wird, dass man mit weniger leichter durch’s Leben geht.

Und so geht es weiter …

Es ist soweit! Die Koffer sind gepackt, der Container ist unterwegs, der Abholservice vor der Tür. Los geht es für 3 Jahre nach China

DU MÖCHTEST AUF KEINEN FALL VERPASSEN WIE ES WEITERGEHT?

Name und Adresse eintragen und los geht’s!

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2 thoughts on “LIVING IN CHINA – Vom Packen

    1. Wanderfalke Post author

      Sich zu reduzieren war wirklich nicht einfach. Wir sind dafür dann mit großem Schiffscontainer zurückgekommen und hatten weniger Problem beim Einpacken, dafür dann beim Auspacken und Verstauen zuhause.

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